Alle Stühle in der Aula sind besetzt.
Gespannt warten Schüler*innen, die bei diversen Aktionen teilgenommen haben, auf die Übergabe der Spendengelder, die im Schuljahr 2023/2024 zusammengetragen wurden.
Sie setzen sich zusammen aus: Radeln für TajikAid während der 8h-Aktion, Einnahmen der Garten-AG, Waffelverkauf der Klasse 6d, Spenden der Musical-AG und Spende für die Teilnahme beim Schulradeln des Kreises Viersen. Die stolze Summe von 4000,- € ist dabei zusammengekommen.
Unsere Schulleiterin Frau Deggerich begrüßt Dr. Kamp, den Verantwortlichen für das Projekt, und Bruder Peter als Vertreter des Dachverbandes „Vision: teilen“, einer franziskanischen Initiative gegen Armut, in die das Projekt „TajikAid“ eingebettet ist.
Sie würdigt ausdrücklich das Engagement der Schüler*innen der Schule, die es ermöglicht haben, dass diese beeindruckende Summe erzielt wurde.
Dann ist es Dr. Kamp, der mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation den Schülerinnen das Projekt noch einmal aus seiner Sicht vorstellt. Er demonstriert den anwesenden Schüler*innen und Kolleg*innen die topographische Lage des Landes und die beindruckende Schönheit der Natur von Tadschikistan, die im starken Gegensatz zur Not im Land und zu den Problemen der betroffenen Kinder mit der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und deren Familien stehen.
Einfühlsam erklärt er mit Bildern und Worten die medizinische Indikation, macht aber auf der anderen Seite mit plastischen Vergleichen („jedes 450-ste Kind ist von diesem Gendefekt betroffen“) den Schüler*innen die Situation der Betroffenen deutlich. Beim Mittagessen ist diese Zahl noch Gesprächsgegenstand. Auf Nachfrage muss der stellvertretende Schulleiter Bernd Eickhoff klären, dass bei unserer Schülerzahl eigentlich mindestens 2 Schüler*innen betroffen wären. Aber in Deutschland ist die medizinische Versorgung so gut, dass wir es eigentlich nicht als Handicap wahrnehmen.
In seinem Vortrag macht Dr. Kamp auch noch einmal deutlich, dass sein Projekt den 17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs)“ – auf Deutsch: „Ziele für Nachhaltige Entwicklung“ – der Vereinten Nationen genügt, die den Schüler*innen aus den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern bekannt sind.
Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, werden unter anderem der Aufbau einer modernen Versorgungsstruktur in Tadschikistan mit OP und Ausstattung und der Aufbau einer Kieferorthopädie, HNO sowie einer Sprachtherapie vorangetrieben.
Speziell handelt es sich um die Goals 1 (KEINE ARMUT), 2 (KEIN HUNGER), 3 (GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN), 4 (HOCHWERTIGE BILDUNG), 5 (GESCHLECHTERGLEICHHEIT), 6 (SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN) und 16 (FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN). Somit reiht sich das Schulprojekt nahtlos in die Zielrichtung des sozialen und ökologischen Engagements der Schule ein, die unter anderem mit dieser Ausrichtung auch Schule der Zukunft (SdZ) werden möchte.
Bei den zahlreichen Nachfragen seitens der Schüler*innen erfahren alle Anwesenden, dass das AMG die einzige Schule ist, die sich für dieses Gesundheitsprojekt engagiert. Dr. Kamp ist nicht nur von der Summe begeistert, die auf dem ihn überreichten Scheck steht, sondern auch von dem regen Interesse der Schüler*innen, das sich in den vielen Rückfragen zeigt.