In diesem Schuljahr feiert unser alljährlicher Schüleraustausch mit dem Collège et Lycée Saint Jean & La Croix in Saint Quentin / Picardie ein ganz besonderes Jubiläum: 40 Jahre Austausch! Das macht uns sehr stolz!
Im Schuljahr 1983/84 hoben jeweils drei Lehrer*innen aus Deutschland (Frau Hegger, Herr Lambertz und Herr Orlea) und Frankreich (Mme Garçon, Mme Tissier und Mme Pochard) den Austausch aus der Taufe. Seitdem bleiben unsere beiden Schulen der Tradition treu, sich zwei Mal im Jahr zu treffen, im Advent in Deutschland – weil die französische Gruppe gerne die Weihnachtsmärkte besucht – und im Frühjahr in Frankreich, wo die deutsche Gruppe bei bereits milden Temperaturen die weitläufige Natur und hübschen Städte der Picardie und der Champagne erleben kann. Dabei nehmen von Beginn an die Französischlerner*innen der Jahrgangsstufe 10 des AMG am Austausch teil, seit dem Schuljahr 2019/2020 auch Schüler*innen der Jahrgangsstufe 8.
Die Aufregung ist in jedem Jahr groß. Zum einen sehen sich die Austauschpartner*innen zum ersten Mal „analog“ und wissen nicht so genau, ob „die Chemie stimmt“ und zum anderen muss die sprachliche Hürde genommen werden.
Wie in jedem Jahr stellte sich aber auch dieses Mal recht schnell heraus, dass die Schüler*innen zur Verständigung alle verfügbaren Mittel einsetzten; von diversen Fremdsprachen bis hin zu Gestik und Mimik war alles dabei. Und das war gut so, denn am Wichtigsten war und ist das Miteinander über die Sprachgrenzen hinweg.

So war auch die 5-tägige Austauschzeit mit verschiedenen gemeinschaftlichen Aktionen gefüllt. Außer der gemeinsamen Teilnahme am Unterricht setzten sich die Schüler*innen in Workshops unter verschiedenen Themenstellungen mit der deutsch-französischen Freundschaft auseinander, wo rasch Parallelen, aber auch Unterschiede entdeckt wurden, so z.B. bei aktueller Musik, dem lokalen Brauchtum oder etwa dem Backen traditioneller Madeleines und Weihnachtskekse. Bei einem «goûter» am Nachmittag wurden diese gerne verzehrt. Frau Frau Hegger und Mme Garçon, die extra aus Saint Quentin anreiste, ließen es sich nicht nehmen, an diesem Tag noch einmal die wuselige Austauschatmosphäre zu erleben. Bei einem gemütlichen « Apéro » im Kreise der Französischfachschaft und der Schulleitung konnten die gemeinsamen Erlebnisse ausgetauscht werden. Herr Eickhoff und Frau Halberkamp, die in ihrer Schulzeit an genau diesem Austausch teilnahmen, hatten dabei noch gut die Erfahrungen aus Schülersicht in Erinnerung. Der Besuch des Weihnachtskonzerts am 8. Dezember rundete den ersten kompletten Austauschtag ab. Bei der Auswahl der Musikstücke legten Herr Eickhoff und Herr Brendt großen Wert auf französische Werke und würdigten auch damit den Besuch unserer französischen Freunde.
Das Wochenende in den Familien nutzten die Schüler*innen, um den französischen Jugendlichen ihre Wochenendaktivitäten zu zeigen, z.B. Teilnahme an Sportwettkämpfen, Familien- oder/und Weihnachtsmarktbesuche usw. Am Sonntagnachmittag trafen sich fast alle noch zum Schlittschuhlaufen in Grefrath und hatten viel Spaß.

Der Montag stand im Zeichen von gemeinsamen Ausflügen. Die älteren Schüler*innen besuchten mit Mme Knauf und Frau Herveling das RömerMuseum in Xanten und anschließend den dortigen Weihnachtsmarkt, die jüngeren Schüler*innen fuhren mit Mme Holbach und Frau Schmidt-Günther zum Aquazoo in Düsseldorf und lernten dort in zwei Workshops einiges über Amphibien und das Leben im Wasser kennen. Auf der Rückreise konnten beim Stopp auf dem Weihnachtsmarkt auch noch ein paar Geschenke erstanden werden.
Am Dienstagmorgen nahm die französische Gruppe noch einmal am Unterricht teil, bevor es nach dem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal hieß: Au revoir! Es flossen ein paar Tränchen (auch das ist in jedem Jahr so), denn in der kurzen Zeit wurden zwischen vielen Austauschpaaren freundschaftliche Bande geknüpft. Unser Gegenbesuch in Saint Quentin wird vom 11.-16. April 2024 stattfinden – dann werden die neuen Freundschaften hoffentlich intensiviert. Am schönsten wäre es natürlich, wenn die Kontakte über den schulischen Austausch hinaus bleiben würden. Dieser ist seitens der Schule als „Anstupser“ zu verstehen. Aus dem Kreise ehemaliger Schüler*innen erfahren wir nicht selten von noch bestehenden deutsch-französischen Freundschaften, worüber wir sehr glücklich sind.
Freundschaft schafft Frieden. Davon kann es nicht genug geben.
Die Fachschaft Französisch bedankt sich ganz herzlich bei allen, die die französischen Schüler*innen als zusätzliche „Kinder“ in ihren Familien aufgenommen haben. Wir wissen diesen Einsatz sehr zu schätzen. Ohne dieses Engagement gäbe es unseren Austausch nicht. Merci beaucoup!